Mittelstufe

„Ich schaue in die Welt….“, so beginnt der Morgenspruch, den die WaldorfschülerInnen ab der fünften Klasse bis zum Ende ihrer Schulzeit jeden Morgen zum Unterrichtsbeginn gemeinsam sprechen. Dies ist die große neue Überschrift, mit der sich die kommenden vier Klassenlehrerjahre von den ersten vier Jahren in der Unterstufe unterscheiden. Schlugen in den Unterstufenjahren mannigfache bildhafte und sinnige Geschichten die Brücke zu den Erscheinungen der Welt, so wird nun nach und nach der Blick der MittelstufenschülerInnen immer klarer auf die Gegebenheiten, die die Welt ihnen entgegenbringt, gelenkt. Neue Unterrichtsfächer treten hinzu: In der Geschichte wird nachempfunden, welche Fähigkeiten sich die Menschheit im Laufe der Zeit errungen hat, in der Naturkunde lernen die Schüler die Naturreiche vom Lebendigen bis zum Mineralischen kennen, in der Geografie weitet sich der Blick, bis er die Erde als Ganzes erfasst (und geht in der Himmelskunde sogar noch darüber hinaus), nach und nach treten die Naturwissenschaften Physik und Chemie hinzu, in der Mathematik wird der Umgang mit unbekannten Größen wie in der Algebra geübt. All dies aber immer mit dem Gedanken im Hintergrund: Wie steht der Mensch in Zusammenhang mit all diesen vielfältigen und beeindruckenden Erscheinungen? Ergänzt werden diese vielfältigen Unterrichtsinhalte durch Projekte, in denen Begegnungen mit der Welt konkret werden. Am Ende der achten Klasse endet dann die Klassenlehrerzeit und ein neuer, großer Abschnitt beginnt – die Oberstufe.

 

 

PROJEKTE IN DER MITTELSTUFE

 

Neben den nun stattfindenden Klassenfahrten, die thematisch mit Unterrichtsinhalten im Zusammenhang stehen, gibt es an der Freien Waldorfschule Backnang einige fest etablierte Projekte und Unternehmungen in der Mittelstufe. Dazu gehören:

Das Puppenspiel in der sechsten/siebten Klasse:

•    Die SchülerInnen bauen selbst ihre Marionetten und üben mit ihnen ein Puppentheaterstück ein. Bei der Präsentation fällt der Blick des Publikums auf die Puppen, der Spieler selbst ist noch „geschützt“, stellt sich aber in den Dienst der Darstellung und erweckt im Zusammenspiel mit den Klassenkameraden die Geschichte zum Leben.

•    Die Siebtklässler übernehmen die Patenschaft der neuen ersten Klasse und erleichtern so den Erstklässlern den Eintritt in ihre Schulzeit.

•    In der siebten Klasse findet ein freiwilliger einwöchiger Schüleraustausch statt mit unsere Partnerschule in Annonay/Frankreich.

•    Die Siebtklässler erleben in einem Schulküchenpraktikum, was nötig ist zu tun, damit wir täglich ein leckeres Mittagessen und Pausenverpflegung in unserem Speisehaus anbieten können.

•    Im achten Schuljahr wird das Ende der Klassenlehrerzeit gekrönt mit einem Theaterprojekt, in dem viele erworbene Fähigkeiten zum Einsatz kommen wie das Musizieren, die theatrale Darstellung, die Herstellung von Kulissen und Kostümen, etc.

•    Daneben stellen die Achtklässler im Rahmen einer Jahresarbeit unter Beweis, wie sie sich über einen langen Zeitraum mit einem selbstgewählten Thema auseinandersetzen und dieses verwirklichen können.